Dreistein enträtselt die Zeit – Uhrzeit tickt nur, doch Naturzeit wirkt
Haben Sie sich je gefragt, warum die Physik behauptet, Zeit sei eine Illusion oder sogar umkehrbar? Tributsch ist den Paradoxien der Physik seit seiner Studentenzeit auf der Spur.
Das Buch beschäftigt sich mit der Zeit, die als eines der großen ungelösten Rätsel gilt. Der Autor erinnert daran, dass die Menschen der Vorgeschichte die Sonne mit ihrer Energie, die Wirkung auslöst, als die Quelle der Zeit verehrten und sich selbst als Teil dieser Naturzeit empfanden. Gleichzeitig nutzten sie die periodischen Bewegungen der Sonne mit den wandernden Schatten zur Messung von Zeitabläufen. Vor etwa dreihundert Jahren jedoch entschied Isaak Newton, ausschließlich diese Schattenzeit als Uhr im Hintergrund zu nutzen – eine Zeit, die lediglich Information vermittelt und außerhalb des natürlichen Geschehens steht. Seitdem arbeitet die Physik in ihren Theorien mit dieser Uhrzeit, der Schattenzeit.
Helmut Tributsch kommt zu dem wichtigen Ergebnis, dass die vielen Paradoxien und Sackgassen der Logik, die die Physik seit dem letzten Jahrhundert einfordert, Folgen einer missverstandenen Zeit sind. Das gegenwärtige Weltbild, das uns die Physik vermittelt, ist daher in wesentlichen Punkten falsch. Naturzeit, so der Autor, ist keine Illusion, sondern ein Informationssystem, das Wirkung umsetzt. Am Anfang des Universums stand keine ziellose Explosion, sondern Information. Die Evolution ist außerdem kein Produkt des reinen Zufalls, sondern zielgerichtet. Diese Einsicht erfordert eine wissenschaftliche Erneuerung, einen neuen Zeitgeist.
Dieser neue Zeitgeist, Dreistein genannt, wird als Karikatur einer Wirkung umsetzenden Sanduhr symbolisiert, die das Buch und seine Erklärungen mit einer Prise Humor begleitet.
Zum Autor:
Helmut Tributsch ist Physiker und Professor em. für physikalische Chemie. Er lehrte von 1982 bis 2008 am Institut für physikalische und theoretische Chemie der Freien Universität Berlin und war gleichzeitig Leiter der Abteilung Solare Energetik am Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie (früher Hahn-Meitner-Institut). Zehn Jahre forschte er an ausländischen Institutionen, wie als Postdoktorand an der Universität von Kalifornien, Berkeley, als Heisenberg-Stipendiat am CNRS in Paris und als Walter-Schottky-Professor an der Universität Stanford. Seine Hauptinteressen sind die Erforschung von Licht als Quelle für nachhaltige Energie und Information sowie insbesondere die Biomimetik von Energiesystemen. Er gilt als erfahrener Wissenschaftler und hat 450 wissenschaftliche Arbeiten sowie zwölf Bücher publiziert. ScholarGPS bewertete 282 seiner Arbeiten, die rund 17000 Mal zitiert wurden, und errechnete einen h-Index von 68. Helmut Tributsch lebt auf seinem Bergbauernhof in der Region Friaul. www.helmut-tributsch.com